


Kurz vor Schuljahresende haben die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs die Gedenkstätte Esterwegen im Emsland besucht. Ziel des Besuchs war es, die Geschichte der ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlager im Emsland kennenzulernen und sich mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die Gedenkstätte Esterwegen erinnert an das gleichnamige Lager, das im Sommer 1933 als eines der ersten Konzentrationslager vom preußischen Staat errichtet wurde. Ursprünglich diente es der Inhaftierung politischer Gefangener in sogenannter „Schutzhaft“. Zwischen 1934 und 1936 stand das Lager unter der Kontrolle der SS und war berüchtigt für seine unmenschlichen Bedingungen, weshalb es von den Häftlingen als „Hölle am Waldesrand“ bezeichnet wurde. Nach der Auflösung als Konzentrationslager 1936 wurde Esterwegen bis 1945 als Strafgefangenenlager genutzt, in dem unter anderem von Wehrmachtsgerichten verurteilte Soldaten inhaftiert waren. Insgesamt waren in den Emslandlagern etwa 70.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene sowie über 100.000 Kriegsgefangene gefangen.
Während ihres Besuchs erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Geschichte des Lagers und die Lebensbedingungen der Gefangenen. Die Gedenkstätte wurde 2011 als europäischer Gedenkort eröffnet und dient heute als Lernort, der an die Opfer des NS-Terrors erinnert und die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten vermittelt.
Der Besuch der Gedenkstätte Esterwegen bot den Jugendlichen unserer Schule eine wichtige Gelegenheit, sich mit der deutschen Geschichte kritisch auseinanderzusetzen und das Bewusstsein für die Folgen von Intoleranz und Unterdrückung zu schärfen.